• Eine junge Frau mit lockigen Haaren sitzt auf ihrem Bett und hat den Kopf nachdenklich in eine Hand gestützt.
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ZukunftsangstDiese sieben Tipps helfen gegen Sinnkrisen

Die „Quarterlife-Crisis“ erfasst viele junge Menschen. Therapeut*innen sind alarmiert. Doch es gibt Strategien, um die Symptome in den Griff zu bekommen.

Auf einen Blick:

1. Entspannen

2. Mut fassen

3. Unterstützung holen

4. Selbstachtung lernen

5. Sport treiben

6. In die Natur gehen

7. Digitale Auszeiten nehmen

Unsicherheit, Orientierungslosigkeit und Zukunftsängste plagen viele junge Menschen gegen Ende ihres ersten Lebensviertels; mitunter kommen finanzielle Sorgen hinzu. In einigen Fällen münden die Symptome in eine Krise, die Expert*innen als sogenannte „Quarterlife-Crisis“ bezeichnen.

Isolation während der Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Klimawandel und die rasante Inflation – all die negativen Nachrichten haben die Zahl der Betroffenen in den vergangenen Jahren signifikant steigen lassen.

Die Nachfrage nach Beratung ist gestiegen, erklärt etwa Rüdiger Görlitz, Leiter des Beratungsdienstes am Studierendenwerk Erlangen-Nürnberg, der „tagesschau“. Auch wenn Lehrveranstaltungen wieder in Präsenz stattfinden und es keine Kontaktverbote mehr gibt, seien die Nachwirkungen der Corona-Beschränkungen immer noch zu spüren. Wer unmittelbar vor einer Krise stand, bei dem habe die Pandemie das Stresslevel stark erhöht. Erschwerend kam hinzu, dass die Ressourcen zur Stressbewältigung wie sozialer Austausch, sportliche Aktivitäten, Freizeitgestaltung durch die Pandemie enorm eingeschränkt waren.

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In Beratungen zeigt sich: Viele junge Menschen leiden unter einer „Quarterlife-Crisis“, unterstreicht Görlitz. Plötzlich wird alles infrage gestellt: Wie soll es weitergehen, wo gehöre ich hin, mache ich hier eigentlich das Richtige?

Therapeuten fordern bessere Angebote

In Hamburg warten psychisch Erkrankte im Schnitt 142 Tage auf einen Therapieplatz, berichtete Heike Peper, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer der Hansestadt, im Interview mit der „Welt am Sonntag“. Insbesondere für Kinder und Jugendliche gebe es nicht ausreichend Plätze. Vor allem Depressionen und Ängste, aber auch Essstörungen, Zwangsstörungen und erhöhter Medienkonsum hätten vor allem während und nach der Pandemie zugenommen.

Die Psychotherapeutenkammer Hamburg fordert angesichts dieser Entwicklung, dass die Politik präventive und niedrigschwellige psychosoziale Angebote ausbaut und zusätzliche psychotherapeutische Behandlungskapazitäten schafft. Doch bis dieser Ausbau Wirkung zeigt, telefonieren Hilfesuchende teils wochenlang Praxen ab.

Und so müssen sich viele den Weg aus der „Quarterlife-Crisis“ zunächst selbst suchen. Deshalb hat #staatklar hat sieben Tipps von Expert*innen zusammengestellt, die einigen Betroffenen möglicherweise weiterhelfen.

1. Entspannen

Akzeptiere den Krisenzustand. Es ist vollkommen okay, nicht jeden Tag wie ein Gute-Laune-Flummi durch die Decke zu gehen! Betrachte die ruhige Phase als Chance für persönliches Wachstum und Weiterentwicklung.

Nimm Dir Zeit, in Dich hineinzuhören und herauszufinden, was Du wirklich willst, was Dir guttut. Recherchiere Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen – es gibt zahlreiche einfache Strategien, die große Wirkung zeigen.

2. Mut fassen

Nur Mut! Mut ist das Zutrauen zu uns selbst. Es ist eine Fähigkeit, die sich erlernen lässt.

Halte Dir vor Augen, was das aus dem Altgermanischen stammende „Muod“ bedeutet: Leidenschaft! Entschlossenheit! Sag leidenschaftlich „Ja!“ zu Dir, sei entschlossen, die eigene Zukunft in die Hände zu nehmen. Hör auf Dein Bauchgefühl, vertrau Dir selbst und hab Mut zur Veränderung!

3. Unterstützung holen

Sprich mit Anderen über Deine Zweifel, Ängste und Sorgen. Du wirst Dich wundern, wie vielen es genauso geht. Hol Dir Unterstützung von Freunden und Familie. Und wenn Du denkst, dass Du professionelle Hilfe brauchst, zögere nicht, sondern mach Dich auf den Weg.

4. Selbstachtung lernen

Erlaube Dir, den eigenen Wünschen nachzukommen, nicht denen anderer. Vergleiche Dich nicht mit anderen, denn Du bist Du. Stell keine zu hohen Erwartungen an Dich selbst, setz Dich nicht unter Druck, denn Du bist gut und schon weit gekommen.

Und Du wirst Deinen Weg auch weitergehen, wie so viele andere vor Dir auch schon. Halte Dir vor Augen, was Du schon alles vollbracht hast, stärke Dein Selbstbewusstsein und tue Dir Gutes.

5. Sport treiben

Bewegung und Sport helfen, um Druck abzubauen und ganz im Hier und Jetzt zu sein, sich zu spüren. Einen Schritt vor den anderen zu setzen, Wiederholungen zu zählen, ist wie eine Meditation gegen Hilflosigkeit und Grübeln. Los geht’s!

6. In die Natur gehen

Wechsle die Perspektive. Geh' im Wald „baden“, „schwimme“ durch Wiesen und Felder, genieße die Natur mit all Deinen Sinnen. Warum? Das erdet Dich. Zeigt Dir, dass Du ein wunderbarer Teil dieses großen Ganzen bist.

7. Digitale Auszeiten nehmen

Die 24/7-Nachrichtenflut. Die gefilterten Realitäten der sozialen Netzwerke. Die Influencer, die ultimative Wahrheiten und Lösungen verkaufen wollen und nonstop zu Vergleichen mit dem vermeintlich perfekten Leben anderer verleiten. All das befeuert das permanente Infragestellen der eigenen Person.

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Das musst Du Dir nicht geben. Du verpasst nämlich rein gar nichts. Dosiere in Krisenzeiten Deinen Medienkonsum, verzichte einfach mal eine Zeit lang ganz auf „Social Media“ – Du wirst Dich wundern, wie ruhig und schön die Welt auf einmal sein kann.

Hier gibt es Hilfe

Wer es aus eigener Kraft nicht schafft, wieder optimistischer in die Zukunft zu schauen, muss sich trotz aller Hindernisse schnelle Unterstützung holen! Was immer geht: Der Service der 116 117 vom Allgemeinen Medizinischen Dienst hilft telefonisch oder online, eine Therapie zu finden.

Das Kinder- und Jugendtelefon ist in ganz Deutschland unter 116 111 erreichbar, montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr. Der Anruf ist kostenfrei, auch über das Handy.