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Polizeiarbeit ist oft sehr fordernd – umso erfreulicher für die Beamt*innen, dass es auch kuriose Einsätze gibt, die für Schmunzler sorgen. Foto: Max Fleischmann/Unsplash
Kuriose Einsätze„In meiner Einfahrt sitzt eine weiße Maus!“ – Zehn Anekdoten aus dem Polizeidienst
Fehlalarme, Begegnungen mit Wasser, eine uneinsichtige Motorradfahrerin: Mitglieder der JUNGEN POLIZEI schildern Erlebnisse, die sie wohl so schnell nicht vergessen werden.
1. Der Tierfreund
Wildunfall, ein Beteiligter ist völlig aufgelöst. Auf Nachfrage, was denn genau passiert sei, sagt er, dass das Reh nach dem Zusammenstoß schwer verletzt im Straßengraben lag. Er habe nicht mit ansehen können, wie das Tier leidet. Um es zu erlösen, habe er es erwürgt.
2. Das Problem
Ein Mann kommt auf die Dienststelle und gibt an, ein Problem zu haben. Er habe Fotos von sich auf Instagram verschickt. Die Beamten fragen, was daran konkret das Problem ist. Die Situation ist ihm sichtlich unangenehm, so richtig herausrücken möchte er nicht mit der Sprache. Schließlich erklärt er, dass es sich um Fotos seines Intimbereichs handele und die Empfängerin damit droht, die Fotos zu veröffentlichen, sollte er ihrer Forderung nicht nachkommen und einen Geldbetrag zahlen.
3. Die Maus
Eingehender Notruf: „Hallo Polizei, kommen Sie schnell, in meiner Einfahrt sitzt eine weiße Maus!“
4. Der Weiher
Corona-Pandemie, es bestehen Ausgangssperren: Die Polizei kontrolliert die Einhaltung. Einer Streife fällt eine Gruppe im Wald auf, die Jugendlichen ergreifen die Flucht, als sie die Polizisten sehen. Unter ihnen auch ein Austauschschüler, der offenbar nichts von der Existenz des nahegelegenen Weihers weiß. Er erkennt die spiegelnde Oberfläche zu spät und landet bäuchlings im Wasser – die Beamten helfen ihm hinaus, verletzt hat er sich nicht. Letztlich ist der Jugendliche sehr froh, dass er bei den niedrigen Temperaturen im warmen Streifenwagen mitfahren darf.
5. Der Rucksack
Nachtdienst, ebenfalls während der Pandemie: Vier Jugendliche trinken auf einem Spielplatz Bier und Schnaps. Sie sehen den Streifenwagen, flüchten und lassen den Alkohol zurück. Zur Gefahrenabwehr schütten die Polizisten jede einzelne Flasche aus. Vor Ort finden sie noch den Rucksack eines Jugendlichen, einschließlich Haustürschlüssel, Portemonnaie und Smartphone. Seine Sachen hat er bis Schichtende nicht auf dem Revier abgeholt.
6. Die Puppe
Einsatz in einer Wohnung, gemeldet wurde eine hilflose Person. Die Tür steht offen, die Polizisten treten ein und treffen die Person im Bett an. Sie ist ansprechbar und sagt, dass sie alleine sei. Eine Inaugenscheinnahme der Wohnung führt zum Auffinden einer halbnackten Gummipuppe auf der Couch.
7. Der Knopf
Prüfungstag! Maxi und Paul, beide Polizeikommissaranwärter, müssen erstmals zu einem bewerteten Praxistraining. Zum ersten Mal sitzen sie in einem richtigen Streifenwagen – nervös, aber auf alles vorbereitet. Der Prüfer und Praxistrainer, der unter anderem beim Sondereinsatzkommando und im Ausland viele Erfahrungen gesammelt hat, sitzt hinter ihnen. Plötzlich kommt ein anderer Praxistrainer auf den Wagen zu, schnauzt die jungen Anwärter an und fragt: „Wer von euch hat den Notruf ausgelöst?“ Maxi und Paul sind geschockt und wissen von nichts. Die Antwort tönt von der Rückbank: „Ach, dafür ist also der rote Knopf!“
8. Das Zeitfenster
Sonntagnacht, 23:55 Uhr: Ein Mann kommt aufs Revier, um Anzeige zu erstatten. Er gibt an, Opfer eines Einbruchdiebstahls zu sein. Nachdem geklärt ist, wann sich dieser zugetragen haben soll, stellen die Beamten fest: Die Tat verjährt in fünf Minuten.
9. Der Auspuff
Ein warmer Sommertag, Schwerpunktkontrolle Motorräder, eine Frau trägt außer Helm keine weitere Schutzkleidung: Die Beamten führen mit ihr ein verkehrserzieherisches Gespräch. Doch sie ist uneinsichtig und behauptet, dass sie mittlerweile seit zehn Jahren ohne Schutzkleidung unterwegs sei und sich noch nie jemand beschwert habe. Anschließend zeigt sie eine Wunde am Bein. Ursache: Sie hat sich als Sozius – ohne Schutzkleidung – am heißen Auspuff des Motorrads verbrannt.
10. Das Missverständnis
Hamburg, eine Frau kommt auf die Wache, ihr Auto wurde geklaut. Sie kann es aber per GPS orten. Ein Streifenwagen fährt hin, vor Ort ein kleiner Tümpel, davor Reifenspuren. Die Vermutung: Das Auto wurde versenkt. Die Beamten informieren die Feuerwehr, die den Tümpel überprüfen soll. Und sind irritiert, als wenig später gefühlt die halbe Hamburger Feuerwehr eintrifft. Grund sind offenbar die Tücken der stillen Post: „Auto im Wasser, Person klemmt“ – diese Meldung ist, anders als von den Polizisten übermittelt, bei den Verantwortlichen der Feuerwehr angekommen. Aber wenn die gesamte Tauchergruppe schon einmal da ist, geht sie auch ins Wasser. Ergebnis: Das Auto ist nicht dort. Es würde auch gar nicht hineinpassen, der Tümpel ist nur einen Meter tief.
Texte: JUNGE POLIZEI